14.11.2017
Transport Bohrgerät vom Stuttgarter Bahnhof
Gestern Abend wurde ein Bohrgerät der
Firma ZÜBLIN von der Großbaustelle Stuttgart 21 direkt am Bahnhof abgeholt.
Tobias (Fahrer), Wolfgang (BF3) und ich fuhren um 19:40
vom Betriebshof der Fa. Wacker los. Termin an der Baustelle war
für 21:00 geplant. Die Transportgenehmigung war für 129,5t Gesamtgewicht, 38,5m
Gesamt-Länge ausgesellt.
Das Bohrgerät wird auf den Betriebshof der Fa. Wacker gefahren
und dort vorerst geparkt. Für die Leerfahrt nach Stuttgart Bahnhof war keine
Polizeibegleitung und Uhrzeit
vorgesehen. Die Abfahrt beladen von der Baustelle war für 22:00
Uhr mit Polizeibegleitung bis zur Autobahn und weitere Polizeibegleitung ab
Abfahrt Autobahn / B27 bei Leinfelden vorgesehen.
19:40. Tobias, der Mercedes SLT4163 und Scheuerle 4x5 sind
abfahrbereit.
Nach der Hofausfahrt muss gewendet werden.
Auf dem Weg zum Stuttgarter Dreieck.
Ein kleiner Stau kommt gleich.
Wir verlassen die Autobahn und fahren ohne Polizeibegleitung bis
ins Zentrum von Stuttgart zum Bahnhof.
Wir sind gleich am Ziel. Vorne ist die Eintrittskontrolle. Jeder
von uns muss ein Formular ausfüllen. Dann bekommen wir einen Besucherausweis
und dürfen einfahren.
Diese Strecke, ca. 1,3 km müssen wir nachher Rückwärts heraus
fahren. Ist alles Eng auf der Baustelle
Wir sind um 20:50 am Ziel und kuppeln sofort ab.
Diese Maschine holen wir ab. Im Hintergrund sind Wohncontainer,
die nach der Fertigstellung des Bahnhofs wieder abgerissen werden.
Erst mal ein paar Bilder von der Großbaustelle. Gigantisch, so
etwas habe ich noch nicht gesehen. Die Firma Züblin baut hier schon über 3
Jahre. Es sind
ganze Container-Häuser für die Arbeiter, ein großes Betonwerk.
Der Bahnhof ist in Betrieb, deshalb viele Stützen und provisorische Gleise.
Jetzt wird aufgeladen und die Maschine gesichert.
Das Gespann wird wieder zusammen gekoppelt. Auch bei Tobias
klappt dies sofort beim ersten Versuch. Er fährt bereits 6,5 Jahre für die Fa.
WACKER, hat viel Erfahrung.
Die Ladung wird angehoben und auf 4,3m Höhe eingemessen. Diese
Höhe passt für alle Kreisverkehre und alle Unterführungen bis zum Firmenhof der
Firma WACKER.
Alles verblockt, alle Verbindungen drin. Jetzt wird das
Bohrgerät so weit wie möglich nach vorne gefahren, damit der Überhang hinten
max. 4,5m beträgt.
Vorne verzurrt.
Hinten ist auch verzurrt.
Es ist 21:25, wir sind fertig. Das geht bei einem eingespielten
Team sehr schnell.
Hinten ist ca. 4,4m Überhang. Auf der linken Seite in
Fahrzeugbreite. Bereitet später bei der letzten Kreuzung vor dem Firmengelände
der Fa. Wacker große Probleme.
Das letzte Rad und das Ende vom Anhänger sind beleuchtet. Ist
dann im Spiegel gut sichtbar und bleibt bei der Fahrt eingeschaltet.
Als wir mit der Verladung und
Ladungssicherung fertig waren fuhren wir Rückwärts, ca. 1,3 km aus der
Baustelle, aus dem abgesicherten Bereich und warteten auf die Polizei.
Wir sind an der Eingangskontrolle. Dürfen ohne Halt durchfahren.
Die Strecke ist nicht gerade. Vom BF3 gibt es per Funk
Anweisungen. Mit der Funksteuerung aus dem Fahrerhaus können die hinteren 5
Achsen vom Scheuerle gelenkt werden.
Ist trotzdem nicht einfach, die 4-Achs-Zugmaschine und
4-Achs-Dolly müssen auch in der richtigen Spur sein. Tobias hat das Souverän in einem Zug ohne Halt durchgezogen.
Hinterm 4-Achser IVECO parken wir und warten auf die Polizei.
Das „Nigel Nagel Neue“ BF3 der Firma Wacker. Erster Einsatz, ist
noch nicht beschriftet. (Das zweite neue BF3 war beim Trafotransport nach
Tuttlingen im Einsatz).
Wir überprüfen nochmal alle Abmessungen und warten auf die
Polizei, die Pünktlich um 21:55 eintraf.
Wegen der Transportsicherung am Zahnkranz des Bohrgerätes kann
nicht ein paar Grad nach rechts geschwenkt werden. Deshalb ist links hinten auf
voller
Fahrzeugbreite der Überhang von 4,5m.
Wenn die Polizei da ist, fahren wir Rückwärts rechts an der
Ampel vorbei 90Grad in die abgesperrte Straße.
Die Polizei hat nur die Kennzeichen und Ladungssicherung überprüft
und wir dürfen um 21:58 losfahren. Die Polizei sperrt die Straße ab. Wir stoßen
Rückwärts in
die 4 spurige Straße. Beim Vorwärtsfahren sind wir dann kurz „Geisterfahrer“.
Genug Rückwärts gefahren. Jetzt geht es endlich vorwärts.
Ab jetzt geht es immer Bergauf vom Stuttgarter Kessel zur
Autobahn. Nur an den großen Kreuzungen wird bei ROT angehalten. Alle kleinen Kreuzungen,
Fußgängerüberwege werden bei ROT von der Polizei für die
Durchfahrt freigegeben.
An dieser, wir biegen Links ab, müssen wir anhalten. Mit der
Turbokupplung (Wandler, Retarder und Mitnehmer-Scheibe / Reibkupplung in einem
Gehäuse) wird
das kpl. Gespann mit dem Gaspedal an der Steigung gehalten.
Im Rundinstrument wird die Öl-Temperatur der Turbokupplung
angezeigt. Alles im grünen Bereich.
Über 10 Ampeln wurden wegen der Steigung von bis zu 10% bei ROT
überfahren.
Die Polizei fährt etwas vor und langsam in die Kreuzung ein.
Sperrt dadurch den Querverkehr bei roter Ampel. Keine Gefahr für alle und
Funktioniert in
der Nacht gut und sicher. Wir schaffen wegen der starken
Steigung max. 18 km/h.
Wegen geparkter Autos wird oft in die Gegenspur gefahren. Wir
fahren im sechsten Gang, einmal hat die Automatik kurz in den 7-ten geschaltet
die Steigung hoch.
Wir sind oben angekommen, haben die Autobahn erreicht. Die
Polizei war Klasse und verlässt uns jetzt.
Die Bilder von der Autobahn lassen wir weg, Langweilig und
nichts Besonderes. An dieser Kreuzung sind wir um 23:00 mit der Polizei
verabredet.
Wir dürfen bei grüner Ampel links an der Ampel vorbei (im
Gegenverkehr) und müssen dann auf die Polizei warten. Sind nur noch ca. 5 km
bis zum
Betriebshof, unserem heutigen Ziel.
Während der Überfahrt der Ampel kam die Polizei und fuhr sofort
weiter. Die Genehmigung haben sie erst auf dem Betriebshof überprüft.
Das war super.
Die letzte Kreuzung, 500m vor dem Ziel war die schwierigste vom
ganzen Transport. Das Schild rechts und die Hauswand links waren das Problem.
Der Überhang hinten Links war 5 cm von der Hauswand entfernt,
das Schild war mit ebenfalls ca. 5 cm im Weg. Dem Schild habe ich mit Kraft
etwas nachgeholfen und es ging.
Wir sind am Ziel, die ersten Wackerfahrzeuge stehen auf der
Straße.
Wir müssen jetzt nur noch rückwärts auf den Firmenhof fahren.
Die Lenkachsen stehen in der Wiese, die Antriebsachsen auf der Straße.
Der Tieflader hat schon die richtige Richtung.
Alles hat gut geklappt, alles ist Ganz geblieben,
auch das neue BF3.
Dieser Transport aus dem Zentrum von Stuttgart und die
Groß-Baustelle Bahnhof war etwas Besonderes.
home return