21.10.2017
Samstag-Einsatz, Bohrgerät wiegen,
Am Freitagabend, 21:00 Uhr fuhren wir von Stuttgart nach Ehingen
zu Firma GR Spezialtiefbau. Dort kamen wir um ca. 23:00 an. Wir haben den Scheuerle abgekuppelt, dann
war Feierabend.
Samstag 7:45.
Wolfgang dirigiert den Fahrer vom Bohrgerät auf den Scheuerle.
Dieses Bohrgerät musste wegen einem Unfall auf einer Baustelle von einem
Sachverständigen begutachtet
werden. Trotz Bodengutachten gab der Untergrund an einer Stelle nach und das
Bohrgerät fiel um. Jetzt wird gestritten, ob das Bodengutachten falsch war oder
die über
20 Jahre alte Maschine zu Schwer und angeblich nicht Standfest ist. Sie soll
laut Fremd-Versicherung Kopflastig und schwerer als in den Papieren aufgeführt sein.
Der Unfall
ist bereits vor mehreren Jahren passiert. Verletzt wurde niemand und es gab
keine Fremdschäden. Gestritten wird, welche Versicherung die Reparatur- und
Ausfallkosten
übernimmt. Die Versicherung vom Bodengutachter ist der Meinung, das Gerät ist
schwerer als in den Papieren und auf dem Typenschild angegeben. Sie soll nach
deren
Aussage auch nicht Standsicher sein. Eigentlich albern, die Maschine hat über 20
Jahre Unfallfrei gearbeitet und sehr viele unfallfreie Betriebsstunden auf der
Uhr.
Lange wurde eine Waage gesucht, die bis ca. 90t ausreicht. In
der Nachbarschaft bei der Firma Liebherr wurde nach 6 Monaten suche eine 180t
Waage gefunden. Bei
fast allen Waagen in Steinbrüchen usw. ist bei 50t Schluss. Vorneweg: An der
Maschine war / ist alles korrekt, wie in den Papieren vom Hersteller
aufgeführt. .
Im Hintergrund fährt ein Mobilkran der Firma Mayer vorbei. Mit
Begleitfahrzeugen, auf denen die Balastgewichte
geladen sind.
Jetzt kommt Dominik mit dem Mercedes SLT4163 und Scheuerle Dolly
(Vorderwagen) vom „Schlafplatz“ angerollt. Er hatte sich in die hinterste Ecke
vom Betriebshof gestellt.
Das Andocken klappt wieder im ersten versuch. Ankoppeln,
verblocken vom Tiefbett und verbinden der Hydraulik-
und Elektroleitungen mittels Schnellkupplungen dauert ca. 5 Minuten.
Die Maschine ist verzurrt, wir sind abfahrbereit. Müssen aber auf
dem Firmengelände noch wenden.
Wenn man für das Wenden bergabfährt, muss man auch wieder bergauf.
Auf nasser Schotterstraße mit ca. 115t Gesamtgewicht nicht einfach.
Hier ist die Wendigkeit vom Scheuerle Tieflader ersichtlich. Im
Gegensatz zu den Mitbewerbern, die max. 60 Grad Lenkeinschlag haben kann der
Scheuerle 65 Grad. Macht
sich in Kreisverkehren und um enge Ecken sehr positiv bemerkbar.
Erster Versuch, fast oben, aber nicht ganz. Hier war Schluss.
Wieder Rückwerts zurücksetzten.
Wieder Rückwerts, zweiter Versuch starten. Etwas mehr rechts und
mehr Last auf die Sattelkupplung.
Hier die Bilder vom dritten und erfolgreichen Versuch. Noch mehr
Last auf die Sattelkupplung. Ist auf nicht öffentlicher Straße gestattet. Die
Räder vom Dolly sind entlastet.
Und das Entscheidende, Wolfgang hat geschoben.
Wir fahren in das Luftlinie ca. 2km, Fahrtstrecke ca. 10km
entfernte Werksgelände der Firma Liebherr.
Hier die erste Kreuzung, spitzer Winkel links. Dominik fuhr die
Kreuzung gut an. Nicht zu weit links, nicht zu weit rechts. Deshalb konnte mit
dem Scheuerle in einem Zug durchfahren werden.
Vor dem Begleitfahrzeug ist das Bohrgerät,
hinten folgt der DAF (510 Ps) mit Bohrkopf, Bohrstange und
weiteres Zubehör.
Noch ein paar Engstellen,
dann waren wir am Tor 1 von Liebherr, wo die 180t Waage auf uns
wartet.
Rechts vom DAF ist die 180t Waage, drei Felder a 60t.
Dominik hat gewendet und fuhr vor den zur Auslieferung
bereitstehenden Mobilkranen, die hier hergestellt waren. Täglich werden fast 7 Kräne (6,8) hergestellt.
Von 2 Achsen bis 9 Achsen, bis 1200t Traglast und Raupenkräne
mit bis zu 3000t Tragkraft und 200m Höhe.
Ein paar Bilder von den Kränen. Kosten pro Achse ca. 200.000,--
falls jemand einen kaufen will.
Wieder zurück zu unserer Baustelle.
Es ist bereits abgekuppelt. Das System, wie es funktioniert ist
gut erkennbar.
Matten mussten ausgelegt werden. Die Waage wurde erst vor ein
paar Jahren erneuert. Eine große Gummimatte bringt ca. 90kg auf die Waage.
Der Bohrturm in Fahrtrichtung nach links geschwenkt. Mit dem
Bohrturm wurde das linke Raupenfahrwerk angehoben und die Spur verbreitert. Da
von links aufrüstet
wurde, wird das rechte Fahrwerk nicht verbreitert. Sonst wäre die Waage zu
schmal.
Die Seitenkippneigung war nicht das Thema. Kippen nach vorne und
das Gewicht bei verschiedenen Neigungen wurde vom Gutachter aufgenommen.
Der Bohrantrieb wurde montiert. Muss erst in senkrechte Position
gebracht werden. Hängt deshalb links am Seil vom Bohrgerät.
Die oberen Halteschalen sind geöffnet. Unten wird der Turm von
oben eingeschoben. Hat gewisse Ähnlichkeit mit der Keilführung am Holzspalter.
Der Bohrkopf wurde mit dem Seil nach oben gezogen und mit einem
Bolzen mit dem Hydraulikzylinder verbunden.
Das Bohrgestänge wurde eingebaut. Die Aufnahme ist kpl. aus
Stahl. Das Bohrgerät musste deshalb wieder nach links schwenken, da der
LKW-Kran das Gestänge alleine
nur mit sehr geringer Ausladung heben kann.
Jetzt wurde es spannend. Das Gerät fuhr auf die Waage.
Der Besitzer vom Bohrgerät war erleichtert, in allen Lagen wurden
Gewichte unter den angegeben 75t angezeigt. Auch der Dieseltank wurde vom
Gutachter geprüft. Der
war halb voll. Auch die Gewichtsverteilung ist ok. Beim Hydrauliktank gab es
erst Diskussion. Der war halb leer. Beim verladenen Bohrgerät fast voll, weil dann
fast
alle Zylinder eingefahren sind.
Es wurden verschiedene Winkel eingestellt und die Raupen nach
Angaben vom Sachverständigen mit zusätzlichem Holz unterlegt. Der
Sachverständige hat am
Fahrerhausboden und am Bohrturm die Winkel gemessen (Winkelwasserwage) und den
Abstand vom Drehkranz, Fahrwerk zum Mast. Der Bohrer wurde nicht angebaut,
da die Gewichte bekannt sind und akzeptiert wurden.
Abbauen, aufladen und zurück. Am Bohrgerät war alles korrekt,
wie in den Papieren aufgeführt.
Die Spitzkurve von der anderen Seite.
Abladen und ab in Richtung Stuttgart. Vom Chef der Firma GR hat
jeder noch eine Geschenkpackung mit 6 Flaschen Bier von der Berg Brauerei
Ehingen-Berg erhalte.
Nette Geste. Das Bier hat gut geschmeckt. GR ist eine super Firma.
Empfehlenswert, falls mal jemand ein Bohrgerät benötigt.
Noch mal auf dem Platz wenden. Leer ist das kein Problem.
Kurz vor Blaubeuren wurden wir von diesem Holzer kurz
aufgehalten. Die Seilwinde hing weit links. Der Traktorfahrer hatte uns in der sehr langen Kurve ein paar Mal
zum Überholen ermuntert. Dem war unsere Länge und "wahnsinnige"
Beschleunigung nicht bekannt.
In Blaubeuren sind wir links abgebogen und fuhren die Alb hoch.
Unser Leergewicht betrug 51t. Mit über 40km/h „donnern“ wir den
Anstieg hoch. In Merklingen fuhren wir auf die A8.
Hier an den Baustellen von Stuttgart 21 an der A8 waren auch
Bohrgeräte im Einsatz. Im Vordergrund Betonpfeiler, die durch ausbetonierte
Bohrlöcher entstanden.
Wir sind auf der A8. In den Baustellen müssen wir auch leer
beide Spuren nutzen. Wolfgang sperrte hinten mit dem BF3 ab. Setzt das Signal „Überholverbot“.
Am Albabstieg schließen wir trotz 51t Gesamtgewicht schnell zu
dem vorausfahrenden LKW auf. Die fast 600 PS Bremsleistung mit der
verschleißfreien
Motorbremse / Konstant Drossel und zusätzlicher Unterstützung der Voit
Turbokupplung mit ÖL-Retarder bremsen das Leerfahrtzeug gut ab. Nur die
Zusatzlüfter für
die Öl-Kühlung heulen etwas.
Um ca. 15:30 waren wir zuhause. Der linke MAN mit NOOTEBOOM
Tieflader wird bald durch einen STERN mit Scheuerle 2*5 Tieflader ersetzt. Aus
2*5 kann dann mit dem
vorhanden 2*2 Dolly ein 4*5 konfiguriert werden. Gleiche Zugmaschinen und
Anhängerkonfigurationen sind für die Transportzulassungen gut.
Feierabend. Wolfgang und ich fuhren noch 100km in den Süden.
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